Geologie

 

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Ist der Wöllersberg noch zu retten?

Auszug aus Paulys Leitbild:
“Die politischen Gremien nehmen ihre Verantwortung für das Ganze wahr und treffen ihre Entscheidungen im Einklang mit dem gemeinsamen Leitbild. Die Verwaltung ist für Neuerungen aufgeschlossen und unterstützt die Bemühungen der Akteure um zukunftsträchtige Lösungen. Sie analysiert die Veränderung der Rahmenbedingungen, beschafft die nötigen Informationen und stellt den BürgerInnen verlässliche Entscheidungshilfen zur Verfügung.”

Was die Verwaltung unter der Umsetzung
ihres Leitbildes
versteht.

Resolution des Stadtrates vom
28.05.2009

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Bürger, Politik und Verwaltung    -    Anspruch und Wirklichkeit

Paulys Leitlbild als Ergebnis und Spiegelung seines Sprechblasengeschwätzes, exemplarisch dargestellt am Beispiel seines Verhaltens in Sachen
Rettung des Wöllersberges?

“Die politischen Gremien nehmen ihre Verantwortung für das Ganze wahr und treffen ihre Entscheidungen im Einklang mit dem gemeinsamen Leitbild. Die Verwaltung ist für Neuerungen aufgeschlossen und unterstützt die Bemühungen der Akteure um zukunftsträchtige Lösungen. Sie analysiert die Veränderung der Rahmenbedingungen, beschafft die nötigen Informationen und stellt den BürgerInnen verlässliche Entscheidungshilfen zur Verfügung.

Bürgerbeteiligung in Arbeitskreisen und Projektgruppen ist ausdrücklich erwünscht und wird öffentlich anerkannt.

Ziele

  • Hohe Identifikation der Bürger mit ihrer Gemeinde und dem Gerolsteiner Land erhöhen
  • Guter Informationsfluss
  • Entscheidungsträger vernetzen
  • Planungssicherheit schaffen
  • Leitbild und Meinungsbildungsprozess transparent machen
  • Die Verwaltung versteht sich als modernes Dienstleistungsunternehmen, sie betrachtet Bürger und Gäste als „Kunden“

Maßnahmen  
 (WGM: Von den unten aufgeführten Maßnahmen ist keine einzige auch nur ansatzweise umgesetzt)

  • regelmäßig unter Rubrik „Leitbild“ oder „Regionalmarketing“ im Amtsblatt berichten
  • Teilerfolge zügig dokumentieren und darüber berichten
  • Veranstaltungen und Projekte des Regionalmarketings auch in den Ortsgemeinden
  • Regelmäßige Schulung der Mitarbeiter mit Kundenkontakt
  • aktuelle Informationen für alle Akteure per E-Mail-Verteiler bereitstellen
  • kompetente Bürger persönlich ansprechen und für die Mitarbeit in Projektgruppen gewinnen
  • langfristige Investitionspläne entwickeln
  • Verwaltungs-Controlling einführen
  • Immobilieneigentümer, die in ihre Gebäude investieren und durch gepflegte Fassaden für ansprechende Ortsbilder sorgen, werden dabei unterstützt.

Ähnlich wie im Zusammenhang mit der Einrichtung des Naturparkes Vulkaneifel hat im Interesse der Sache auch beim “Wöllersberg” eine fraktionsübergreifende konstruktive Zusammenarbeit auch gegen Bremser Pauly stattgefunden.

Herr Pauly und seine Verwaltung traten vor ca. 2 Jahren für eine Kompromisslösung mit dem Abbaubetreiber ein, nach der nur noch die Felskulisse des Wöllersberges stehengeblieben wäre.

  1. Die Fraktion sind dem nicht gefolgt.
  2. Die Fraktion WG-Möller hat den Kontakt zu Professor Beckmann herbeigeführt.
  3. Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtetes vor einem halben Jahr hat Prof. Beckmann bis zur Entscheidung in der Sache flankierende Maßnahmen der Stadt im politischen Bereich vorgeschlagen. Eine öffentliche Stellungnahme (Resolution) ist seitdem überfällig.
  4. Eine zusätzliche Problemverschärfung durch die Flurbereinigung wurde von Pauly nicht erkannt und konnte so im Vorfeld nicht abgewehrt werden.
  5. Trotz Antrag wurde das Thema Wöllersberg in der Einladung zur letzten Ratssitzung des amtierenden Stadtrates vor der Sommerpause nicht in die TO aufgenommen.
  6. Entgegen der Niederschrift stellte nicht der Stadtbürgermeister am Beginn der Sitzung den Antrag auf Aufnahme in die TO, sondern die WGM. (s. unten)
  7. Pauly und seine Verwaltung waren nicht in der Lage, den beantragten Resolutionstext für die Sitzung bereitzustellen. Dieser wurde in wesentlichen Teilen von der Fraktion WG-Möller formuliert und mit den anderen Fraktionen abgesprochen.

Mail der WG Möller vom 22.05.2009

Sehr geehrter Herr Stadtbürgermeister,                                         

die Fraktion WG Möller akzeptiert die von der Verwaltung (s. unten) vorgebrachten Argumente nicht und besteht nachdrücklich darauf, dass dem Antrag vom 20.05.2009 stattgegeben wird.

Wir gehen auch weiterhin davon aus, dass Sie als Stadtbürgermeister genau wie der aktuelle Stadtrat vor dem Hintergrund aller Beschlussfassungen in Sachen „Wöllersberg“ in den letzten fünf Jahren sogar dazu verpflichtet sind, die Position und die Rechte der Stadt Gerolstein politisch nach außen und vor allem gegenüber den politischen Entscheidungsträgern im Kreis und vor allem der Landesvertretung zu formulieren.

Nach unserer Überzeugung wäre eine von der Landesregierung herbeigeführte oder geförderte politische Lösung des Konfliktes im Vorfeld einer juristischen Rechtsprechung friedensstiftender und zukunftsweisender.

Seien Sie versichert, dass die Fraktion WG Möller ihren Antrag auf der Sitzung des Stadtrates ausführlich begründen wird.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Joachim Stief
Fraktionssprecher

 

Antrag vom 20.05.2009
Bezug nehmend auf die Beschlussfassung in der letzten Sitzung des FoWeU-Ausschusses beantragt die Fraktion WG Möller

  • die Aufnahme eines Tagesordnungspunktes „Wöllersberg“ zur Sitzung des Stadtrates am 28.05.2009
  • die Vorlage des von der Verwaltung (Frau Dunkel) vorzubereitenden Textes schon in der Einladung zur Sitzung
  • die Verabschiedung einer Fraktions-übergreifenden Resolution des Stadtrates als flankierende politische Unterstützung
    des juristischen Verfahrens

 

„A. BESCHLÜSSE ZUR TAGESORDNUNG  (Niederschrift FoWeU-Ausschuss)

Vor Eintritt in die Tagesordnung teilt Ratsmitglied Stief mit, dass er davon ausgegangen ist, dass das Thema „Wöllersberg“ auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung steht. In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass lt. Beschlusslage seitens der Stadt ein Schreiben formuliert werden sollte, um von verschiedenen politischen verantwortlichen Personen Unterstützung zum Erhalt des Wöllersberges einzufordern. Der Vorsitzende informiert hierzu, dass der Termin mit Herrn Prof. Beckmann noch aussteht. Hier wird voraussichtlich kurzfristig zu einem Termin eingeladen. Im Ausschuss wird die Auffassung vertreten, dass das genannte Schreiben im Entwurf bereits vorliegen soll, wenn Prof. Beckmann nach Gerolstein kommt. Die Verwaltung wird daher gebeten, ein entsprechendes Schreiben mit den Fakten zu fertigen, damit dieses mit Prof. Beckmann abgestimmt werden kann.“

 

Von: Hunz, Hans-Josef [mailto:Hans-Josef.Hunz@gerolstein.de]
Gesendet: Mittwoch, 20. Mai 2009 14:29
An: fraktion@wg-moeller.de
Cc:
Schwartz, Karl-Heinz; Jansen, Klaus
Betreff: Wöllersbeg - Ihr Anruf von gestern

 

Sehr geehrter Herr Stief,

 ich habe Herrn Stadtbgm. Schwartz und Herrn Jansen gestern über Ihren Anruf informiert.
Im FWU war vereinbart worden, dass die "politische Erklärung" der Fraktionen bei dem nächsten Gespräch mit Prof. Dr. Beckmann abgestimmt werden soll. Es ist derzeit offen, wann Herr Beckmann das nächste Mal nach Gerolstein kommt.

 Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Herrn Schwartz.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Josef Hunz 

Wöllersberg – Resolution (Sitzung des Stadtrates vom 28.05.2009)

Seit zwei Jahrzehnten kämpft die Stadt Gerolstein um den Erhalt des Wöllersberges.
Es geht darum, Schönheit und Unverwechselbarkeit unserer durch Vulkanismus geprägten Landschaft vor der endgültigen Zerstörung durch Lava-Abbau zu bewahren. Rheinland-Pfalz ist gem. Begrüßungsseite des Ministeriums für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz um nachhaltige Entwicklung bemüht. Die Aussage von Frau Ministerin Margit Conrad in ihrer Begrüßung macht sich die Stadt Gerolstein zu eigen: „... Unser Natur- und Kulturerbe macht unser Land einzigartig.

Durch eine nachhaltige Entwicklung sind wir bestrebt, beides zu bewahren und behutsam weiter zu entwickeln. Unsere Kinder und Enkel sollen sich auch in Zukunft hier wohl fühlen. ...“.

Beschluss:
In diesem Sinne beschließt der Stadtrat folgende Resolution:

 

Resolution:

Der Stadtrat Gerolstein appelliert eindringlich an die Landesregierung Rheinland-Pfalz, insbesondere an die zuständigen Ministerien, Behörden und Naturschutzverbände, die Stadt Gerolstein bei ihren Bemühungen um den Erhalt des „Wöllersberges“ und dessen bodenrechtlichen Sicherung zu unterstützen.

Begründung:

Der Erhalt des Wöllersberges in Gerolstein-Lissingen, um den die Stadt seit zwei Jahrzehnten kämpft, stellt für den Stadtrat eine große emotionale, umweltpolitische und finanzielle Herausforderung dar. Veranschaulicht wird dies durch das gemeinsame Engagement aller politisch Verantwortlichen über die Parteigrenzen hinweg.

Vor allem der Initiative des Stadtrates ist es zu verdanken, dass das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in Leipzig der Beschwerde der Stadt Gerolstein im Wöllersberg-Streit stattgegeben hat. Ein wesentliches Merkmal dieses Urteils besteht in der erstmalig formulierten Gleichsetzung von kommunalem und privatem Eigentum.

Der Stadtrat Gerolstein sieht deshalb durch das Urteil seinen Anspruch auf eine selbstbestimmte Nutzung städtischen Eigentums bestätigt und erkennt umso mehr seine Verantwortung, den nachfolgenden Generationen dieses Eigentum auf Zeit möglichst unversehrt und nachhaltig nutzbringend zu erhalten.
 

Der Wöllersberg ist ein Zeugnis aus der geologischen Vergangenheit des Gerolsteiner Landes. Er liegt im Europäischen Geopark Vulkaneifel (seit 2004 UNESCO global Geopark) und ist geologisches Erbe Gerolsteins, das gem. der Charta zum Geopark zu schützen und für die Nachwelt zu sichern ist. 
Der markante Berg mit seiner prägnanten Felskulisse und seinem das Stadtbild mitprägenden Profil liegt zudem in unmittelbarer Nähe zu dem neu geschaffenen Premium – Wanderweg Eifelsteig.
In unmittelbarer Nähe liegt auch ein großes Neubaugebiet. Den Mitbürgern dieses Wohngebietes droht vermehrte Schmutz- und Lärmbelästigung und eine merkliche Verschlechterung des Kleinklimas. Auch eine darüber hinaus gehende negative Klimaentwicklung für die Kernstadt ist nicht auszuschließen, da der Wöllersberg gerade bei den häufig auftretenden Winden aus Nordwest eine natürliche Barriere darstellt.

Um die besondere Werthaltigkeit des Wöllersberges zu unterstreichen, hat der Stadtrat im Rahmen der Planungen für den Naturpark Vulkaneifel schon vor einem Jahr die Ausweisung eines weiteren Kerngebietes im Bereich des Berges bei der Landesregierung beantragt.
Neben der Beschaffenheit als hochwertiges Geotop, das im Sinne eines nachhaltigen Tourismus erschlossen werden soll, ist der Wöllersberg gem. NATURA 2000 ein europäisch geschütztes FFH-Gebiet „Fauna-Flora-Habitat“ und Naturschutzgebiet.

Die Gesamtheit dieser Festsetzungen begründet die Verpflichtung, dass der Wöllersberg als einmaliges geologisches Naturerbe in der Gegenwart geschützt und für die Zukunft erhalten wird.

Der Fortgang des Lava-Abbaus am Wöllersberg würde ein unwiederbringliches kulturelles Bodendenkmal für immer zerstören und damit nicht absehbaren Schaden anrichten. 

Es ist daher zwingend notwendig, dass das Land Rheinland-Pfalz seiner Mitverantwortung für den Erhalt des Wöllersberges gerecht wird. Ein Ankauf der Flächen durch das Land Rheinland-Pfalz über den jetzigen Umfang im Flurbereinigungsverfahren hinaus würde die Flächen sichern und den bisher nur auf dem Papier bekundeten Schutzstatus auch zivilrechtlich dokumentieren.

Auch wenn die Chancen der Stadt bei dem erneuten Verfahren vor dem OVG Koblenz sicher größer geworden sind, appelliert der Stadtrat Gerolstein eindringlich an die Entscheidungsträger, sich für eine politische Lösungsfindung schon im Vorfeld einer juristischen Klärung einzusetzen.

Eine politische Lösung wäre für alle Beteiligten friedensstiftend und ein positiver Nachweis politischer Handlungsfähigkeit innerhalb der Kommunalen Selbstverwaltung.

Gerolstein im Kreis Vulkaneifel als Stadt des Wassers und der Geologie ist dabei auf den solidarischen Beistand der Landesregierung angewiesen.
 

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die Naturschutzverbände auf Landesebene und die Presse über den üblichen Presseverteiler zu informieren.

Beschlussfassung: einstimmig