Waldfriedhof
Friedhofstelef

Beschlussvorlage 
Bauausschuss 13.04.05

TV 18.05.05
TV 20.05.05

TV 25.04.05
TV 28.04.05
Realsatire

Beschluss
Bauausschuss
13.04.05

http://www.byak.de/Architektouren2003/111.html    
Es geht auch preiswerter

TV 30.04.05 Leserbrief v.
Klaus Reinert
(UWG)

http://www.cham.ch/dl.php/de/20040426135344/Friedhofhalle.pdf

 Beschlussgrundlage/Planungsauftrag:

Bauausschuss vom 18.05.2005
Schlimmer geht’s nimmer

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ... oder
Der Fluch des unschuldig Verurteilten ... oder
Geisterstunde am Waldfriedhof

Unter der Überschrift -„Kostenexplosion droht“ veröffentlichte der TV am 25.04.2005 einen Bericht über den „Ausbau des Waldfriedhofs“. Schon dieser thematische Bezug ist nach Ansicht der WG Möller falsch. Es kann einzig und allein um den Bau der unbestritten notwendigen Leichenhalle gehen, allenfalls noch um   „Dacherneuerung Einsegnungshalle Waldfriedhof/Erweiterung Lagerraum.
(vgl. unten stehenden Abschnitt Haushaltsplan) 
Gerolsteins Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz und der Leiter der Bauabteilung Klaus Jansen sehen sich dagegen in dem Bericht des TV von einer „Kostenexplosion bedroht“, die aber nur sie selbst  und die sie stützenden politischen Kräfte zu verantworten haben.

Laut Vorplanung durch Jupp Schwartz, den Bruder des Stadtbürgermeisters, vorgestellt auf der öffentlichen Bauausschuss
sitzung
am 13.04.2005
, sollen Leichenhalle (500.000 €) und Einsegnungshalle nämlich knapp 1.300.000 €  kosten.

In der Folge schwadronierten   Stadtbürgermeister und Bauamtsleiter munter darauf los: Während für den Stadtbürgermeister „das Thema Einsegnungshalle vorerst nicht mehr zur Debatte steht“, macht es für Herrn  Jansen „keinen Sinn, das Paket aufzuschnüren“.

"Die erste Kostenschätzung ist immer zu hoch", versuchte  der  Stadtbürgermeister  zu beschwichtigen.
Von wegen “erste Kostenschätzung”. Es handelt sich bei dem Zahlenwerk ja wohl um die Ergebnisse einer wohldotierten Vorplanung bis zur Genehmigungsreife.
Als ein Grund für die Kostenexplosion bei der Leichenhalle (Preis je qm = 3.333 €/ qm) sieht der Stadtbürgermeister den Zwang zu barrierefreien Bauen. Wie das? Bei der geplanten eingeschossigen Bauweise dürfte es schwierig sein, eine nicht vorhandene Barriere kostenträchtig zu überwinden.
Auf jeden Fall wird “sich der Stadtbürgermeister gegen einen Industriebau mit Händen und Füßen wehren” ...  . 

Herr Jansen sieht „die vorgelegten  Zahlen als fernab von jeglicher Realität“ und wird auch „fortan die Planungen des Architekten begleiten“.
Das heißt im Klartext, dass die Planung  irreal und unsinnig, d. h.
unbrauchbar ist. Dessen ungeachtet soll die Weiterführung dann auch noch von der Verwaltung begleitet werden. (Wie das aussieht, siehe Berichte des TV vom 18.05.05 und 20.05.05)
 Man erinnere sich in diesem Zusammenhang an die Vorgänge bei der Einrichtung des Waldfriedhofs   (Erdaustausch) und an das Natursteinfestival auf dem Friedhof Michelbach, die Hauptursachen für die im Vergleich enorm hohen Friedhofsgebühren.
 

Diese Vorgehensweise ist nur in Kenntnis  der Beschlussfassung auf der o. g. Ausschusssitzung nachvollziehbar, auf der unter dem Vorsitz des Herrn Stadtbürgermeisters bei nur einer Gegenstimme dem Planer die Weiterplanung bis zur Genehmigungsreife aufgetragen wurde, ohne Kostenlimit aber wenn möglich mit einem  etwas preiswerteren Ergebnis.
Soweit der ganz normale kommunale Wahnsinn.  (vgl. auch verkehrsstädtebaulichen Planungsauftrag)

Die Wirklichkeit bietet indessen eine qualifizierte Steigerung:

Für den gesamten Vorgang gibt es nämlich absolut keine Beschlussgrundlage.

Vor der Kommunalwahl im Frühjahr 2004 (Der jetzige Stadtbürgermeister war noch 3. Beigeordneter der CDU)  wurde der Architekt Jupp Schwartz in nicht öffentlicher Sitzung am 27.05.2004 beauftragt, für 48.000 €  die Leichenhalle auf dem Friedhof Sarresdorf zu planen bei einer zu Grunde gelegten Bausumme von 350.000 €.
Im Haushaltsplan 2004 waren aber nur rund 21.000 € eingestellt. Von einem nachträglichen Deckungsbeschluss für die 27.000 € Mehrkosten ist der WG Möller bisher nichts bekannt.

In der Haushaltssatzung 2005 ist ein Betrag von 250.000 €   für die Leichenhalle Waldfriedhof eingestellt. Die für das kommende Jahr veranschlagten weiteren 250.000 €  für die Leichenhalle hat die Kommunalaufsicht Daun bis heute nicht genehmigt. (Gott sei Dank)

Im Haushaltsplan 2005 (s.o.) sind im U-Abschnitt Friedhöfe unter Einnahmen (Zuweisung des Landes für die Errichtung einer Leichenhalle „Waldfriedhof“)    87.500 € eingestellt und mit den Ausgaben verrechnet.
Nach uns vorliegenden Informationen ist aber vom Stadtbürgermeister/der Verwaltung für diese eingestellte Zuweisung bis heute noch nicht einmal ein Antrag gestellt worden und eine Bewilligung daher ausgeschlossen.

Bei zwei existierenden Einsegnungshallen war von einer zu planenden oder gar zu bauenden Einsegnungshalle  zu keiner Zeit die Rede, auch nicht auf einer am 14.10.04 stattgefundenen Begehung  des Waldfriedhofs durch den Bauausschuss, auf der die Ausschussmitglieder nur über den  Instandsetzungsbedarf der vorhandenen Halle und der angebauten Räume informiert wurden.

Schlussendlich ergibt sich aus diesem Sachverhalt, dass nicht der Stadtbürgermeister oder der Leiter der Bauabteilung von einer schicksalhaften „Kostenexplosion“ bedroht werden, sondern die Bürger der Stadt Gerolstein von einer weiteren unumgänglichen Gebührenerhöhung sowie von der Amtsführung ihres Stadtbürgermeisters und der ihn stützenden absoluten CDU Mehrheit.
Die SPD findet auch weiterhin nicht statt. Sie verfügt allerdings über einen Beigeordneten, der als Mitglied der Verwaltung genau wie die beiden anderen ebenfalls in der Verantwortung steht.

Beschlussvorlage
2005/0107
nichtöffentlich 
Durch Beschluss des Bauauschusses wurde der TOP zum öffentlichen TOP erklärt.(vgl. Niederschrift)

Bauausschuss des Stadtrates 13.04.2005 8

Betreff: Leichenhalle Waldfriedhof - Vorstellung der Planung durch Architekt Jupp Schwartz

Sachverhalt:

Architekt Jupp Schwartz hat den Planungsauftrag für die Leichenhalle am Waldfriedhof. Er wird in der Sitzung den Vorentwurf sowie ein Modell der Planung vorstellen.

Finanzierung:

Für die Maßnahme stehen im Haushalt 2005 bei Haushaltstelle 7500.9402 250.000,00 € zur Verfügung. Die Kommunalaufsicht hat den kreditfinanzierten Anteil der Verpflichtungsermächtigung in Höhe von weiteren 250.000,00 € für 2006 nicht genehmigt. Die Baumaßnahme kann damit erst bei Sicherstellung der Gesamtfinanzierung begonnen werden. In Zusammenarbeit mit dem Dorferneuerungsbeauftragten der Kreisverwaltung soll eine möglichst kostengünstige Lösung angestrebt werden.

Beschlussvorschlag:

Der Bauausschuss beauftragt den Architekten, auf der Basis des Vorentwurfes und den Anregungen des Ausschuss die Planung fertig zustellen und die Baugenehmigung zu beantragen. Die Verwaltung wird beauftragt, nach Vorlage der Planung einschl. Kostenschätzung einen Landeszuschuss zu der Baumaßnahme sowie die Zustimmung zum vorzeitigen Baubeginn zu beantragen. Ferner soll sie ein Angebot für die Statik einholen. Der Stadtbürgermeister wird bevollmächtigt, den Auftrag zu erteilen.

 

Auszug aus der Niederschrift der Bauausschusssitzung vom 13.04.05

Bei Eintritt in die TO des nicht öffentlichen Teils per Beschluss zum öffentlichen TOP erklärt.

8. Leichenhalle Waldfriedhof - Vorstellung der Planung durch Architekt Jupp

Schwartz  

Architekt Jupp Schwartz hat den Planungsauftrag für die Leichenhalle am Waldfriedhof. Er stellt den Vorentwurf sowie ein Modell der Planung ausführlich vor.
Die Gesamtkosten für die Maßnahme belaufen sich auf rd. 1,2 Mio. Euro.
Im Hinblick auf die nach Auffassung des Ausschusses immensen Kosten entwickelt sich eine rege Diskussion, in deren Verlauf Herr Stief eine Aufstellung der Folgekosten einschl. der Aufwendungen für Abschreibungen verlangt. Weiterhin bittet er um Klärung, inwieweit sich diese Kosten in der künftigen Gebührenkalkulation niederschlagen. Diesbezüglich soll dem Protokoll eine grobe Kostenschätzung beigelegt werden.

Finanzierung:
Für die Maßnahme stehen im Haushalt 2005 bei Haushaltsstelle 7500.9402 = 250.000 € zur Verfügung. Die Kommunalaufsicht hat den kreditfinanzierten Anteil der Verpflichtungsermächtigung in Höhe von weiteren 250.000 € für 2006 nicht genehmigt. Die Baumaßnahme kann damit erst bei Sicherstellung der Gesamtfinanzierung begonnen werden. In Zusammenarbeit mit dem Dorferneuerungsbeauftragten der Kreisverwaltung soll eine möglichst kostengünstige Lösung angestrebt werden.

Beschluss:
Der Bauausschuss beschließt die Ausführung der planerischen Leistungsphasen 1-3. In der nächsten Sitzung soll dann nochmals eine Vorstellung der Planung durch Planer Schwartz mit Darstellung der Kostensituation erfolgen.

Beschlussfassung: 1 Nein-Stimme, ansonsten einstimmig

 

 Haushaltspl_Seite_145  Beschlussgrundlage Planungsauftrag:

Niederschrift Bauausschuss vom 27.05.04
14.2 Sanierung Leichenhalle Friedhof Sarresdorf

Im Haushalt ist für die Sanierung der Leichenhalle am Friedhof Sarresdorf bei Haushaltsstelle 7500.9401 ein Betrag von 21.112,00 € an Planungskosten vorgesehen. Architekt Schwartz hat hierzu ein Angebot abgegeben.
Das Gesamthonorar für die Maßnahme beläuft sich bei anrechenbaren Baukosten von

350.000,00 €
bei Umbau / Erweiterung ~ 62.000,00 €
bei Neubau ~ 48.000,00 €
Beschluss:
Von der Beratung und Beschlussfassung ist Ausschussmitglied Karl-Heinz Schwartz wegen Sonderinteresses gemäß § 22 GemO ausgeschlossen und verlässt den Sitzungssaal. Der Ausschuss erteilt der Verwaltung die Ermächtigung, Architekt Schwartz bis zur Genehmigungsplanung zu beauftragen. Zunächst soll geklärt werden, ob ein Umbau/Erweiterung bzw. Neubau erfolgt und sodann eine Detailplanung für den Zuschussantrag erstellt werden.

Beschlussfassung: einstimmig

 

Kostenexplosion droht
TV vom     25.04.2005

GEROLSTEIN. Wesentlich teurer als erwartet wird laut Vorplanung der Ausbau des Waldfriedhofs. Da allein für die Leichenhalle knapp 500 000 Euro vorgesehen sind, soll das Vorhaben Einsegnungshalle auf Eis gelegt werden. Für beide Projekte zusammen ist im Stadtetat eine halbe Million Euro veranschlagt.
Von unserem Redakteur
MARIO HÜBNER

ATVBilduf Eis gelegt werden soll der Neubau der Einsegnungshalle auf dem Waldfriedhof in Gerolstein, weil die Kosten für die Leichenhalle zu explodieren drohen. In der Bauabteilung wird dennoch an einer Lösung gearbeitet, beides in einem zu realisieren.
 Foto: Mario Hübner/
TV-Montage: Birgit Keiser

"Die erste Kostenschätzung ist immer zu hoch", versuchte Gerolsteins Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) zu beschwichtigen. Denn nach Präsentation der vom beauftragten Architekten Jupp Schwartz – Bruder des Stadtbürgermeisters – vorgelegten Unterlagen und Zahlen sind einigen Mitgliedern des Bauausschusses die Augen aufgegangen. Demnach sollte auch die Einsegnungshalle wesentlich teurer werden als ursprünglich veranschlagt: knapp 800 000 Euro. Klaus Jansen, Leiter der Bauabteilung im Gerolsteiner Rathaus, die die Planungen des Architekten fortan begleitet, meinte auf TV-Anfrage denn auch: "Die vorgelegten Zahlen sind fernab von jeglicher Realität. "

Im Ausschuss wurde beschlossen, dass der Architekt weiter planen soll – mit der Vorgabe: Es muss billiger werden. Das sagt auch die Kommunalaufsicht Daun, die die für kommendes Jahr veranschlagten 250 000 Euro für das Vorhaben Waldfriedhof bis heute nicht genehmigt hat. Ein Kostenlimit wurde dem Planer aber nicht gesetzt.

Vor dem Hintergrund der drohenden Kostenexplosion sagte Stadtbürgermeister Schwartz: "Das Thema Einsegnungshalle steht vorerst nicht mehr zur Debatte." Dem Bau der Leichenhalle aber messe er nach wie vor höchste Priorität bei. Schließlich bestehe in dieser Angelegenheit seit Jahren Handlungsbedarf, "man muss sich nur einmal die Klagen der Bestatter anhören".

Das Stadtoberhaupt verwies darauf, dass sich die Kosten aus dem Bedarf und dem Vorgaben ergeben. Schwartz: "Das ist kein normales Gebäude. Die Türen haben kein Normalmaß, wir müssen für die meist älteren Besucher Barriere frei bauen, und um eine geregelte Klimatisierung zu schaffen, müssen besondere bauliche Vorkehrungen getroffen werden. Dass das teuer wird, war von vornherein klar."

Schwartz: "Wehre mich gegen Industriebau"

Zudem sei bei der jetzt vorgelegten Planung bereits der Umfang zurückgeschraubt worden: von ursprünglich vier auf drei Kühlräume. Die Leichenhalle mit Nebenräumen und einer Toilette soll 150 Quadratmeter groß werden. Dazu meinte der Stadtbürgermeister: "Wir bauen bestimmt keinen Luxus, aber die Leichenhalle muss schon nach etwas aussehen. Gegen einen Industriebau werde ich mich mit Händen und Füßen wehren."

Funktionalität und würdevolles Ambiente bei überschaubaren Kosten: Für Bauexperte Jansen ist gerade dies "das Spannungsfeld, in dem wir uns befinden." Dennoch gab er sich zuversichtlich und sagte: "Ich gehe nach wie vor davon aus, dass wir für 500 000 Euro das Gesamtpaket hinbekommen." Also doch Leichen- und Einsegnungshalle? "Ja, denn es macht keinen Sinn, das Paket aufzuschnüren." Klappen soll das, indem zum einen das Projekt Leichenhalle abgespeckt wird. Zum anderen soll das Vorhaben Einsegnungshalle durch möglichst viel Eigenleistung doch parallel realisiert werden. "Es wäre doch durchaus vorstellbar, dass das im Rahmen einer Privatinitiative aller Religionsgemeinschaften in Gerolstein realisiert wird", brachte Jansen eine neue Idee ins Spiel. Erste Gespräche hierzu sollen schon bald geführt werden. Auch Stadtbürgermeister Schwartz hat konkrete zeitliche Vorstellungen. "Die Leichenhalle muss nächstes Jahr realisiert werden", sagte er und plant eine frühere Etataufstellung, die zudem in engem Kontakt zur Kommunalaufsicht erfolgen solle.

 

KollekteTVKollekte? Wohl kaum!
TV vom
28.04.2005

GEROLSTEIN. Größtenteils Überraschung hat die Idee aus dem Gerolsteiner Rathaus ausgelöst, die Kirchen und Glaubensgemeinschaften aus Gerolstein um eine Beteiligung an den Neubauvorhaben auf dem Waldfriedhof (der TV berichtete) zu bitten. Das ergab eine TV-Umfrage bei den Kirchenvertretern.
Von unserem Redakteur
MARIO HÜBNER

Ein Bild der Ruhe und des Friedens bietet der Waldfriedhof in Gerolstein, um den sich derzeit aber heiße Diskussionen entfachen.
Foto: Mario Hübner
Die Idee, die in der Bauabteilung des Rathauses geboren worden wurde, ist simpel: Da die Finanzierung der für nächstes Jahr geplanten und von allen Seiten grundsätzlich als notwendig erachteten Neubauvorhaben "Leichen- und Einsegnungshalle" nach wie vor in den Sternen steht, sollen sich die in Gerolstein aktiven Kirchen und Glaubensgemeinschaften an dem Vorhaben beteiligen.

Das schlug Klaus Jansen, Leiter der Bauabteilung im Rathaus vor, die auch die Neubau-Planungen auf dem Waldfriedhof begleitet. "Die Einsegnungshalle auf den Friedhof wird eine immer größere Bedeutung erlangen. Wäre es da nicht denkbar, dass diese als privates Projekt aller Religionen in Gerolstein realisiert wird?", sagte er. Schließlich werde in den Kirchen vieles in Eigenleistung erbracht, die Bereitschaft, mitzuhelfen, sei also vorhanden.

"Herr Schwartz weiß doch um die Kirchenfinanzen"

Bei den Kirchenvertretern hat diese Idee, mit der sie der TV konfrontiert hat, zunächst einmal Überraschung hervor gerufen – sowohl bei den katholischen als auch evangelischen Pfarrern und den ebenfalls in Gerolstein ansässigen Baptisten.

Der katholische Pfarrer Hans-Peter Müssenich sagt, dass es normalerweise genau andersherum sei und sich die Stadt an Vorhaben der Kirche beteilige, da diese zum Stadtbild gehöre. Und schließlich wisse Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz, wie es um die Finanzen der Kirchengemeinde bestellt sei. Daher sagt Müssenich: "Eine finanzielle Beteiligung kann ich mir angesichts unserer Schulden nicht vorstellen." Letztlich entscheide der Verwaltungsrat, aber bei Ausgaben über 2600 Euro müsse ohnehin die Zustimmung des Bistums eingeholt werden.

Und ob dort die Bereitschaft, einen Präzedenzfall zu schaffen, da sei, müsse zumindest bezweifelt werden.

In Sachen Eigenleistung würde sich Müssenich hingegen einem Gespräch nicht verschließen. "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir auf einen Appell eine Truppe zusammenbekommen." Er gibt aber zu bedenken: "Wir dürfen unsere Leute nicht überfordern, schließlich haben wir auch noch einige Projekte vor."

Der evangelische Pfarrer Roman Hartmann verweist ebenfalls auf die angespannte Finanzsituation der Kirche und meint: "Wir sind im Vergleich zu der Kommune da eher noch im Nachteil." Dennoch werde auch er sich dem Gespräch – so es denn seitens der Kommune gesucht werde – nicht verschließen und das Thema im Presbyterium, dem Entscheidungsgremium, vortragen. Zudem wolle er sich mit der katholischen Kirchengemeinde zunächst abstimmen.

"Es ist auch unser Anliegen, dass da was passiert", unterstreicht er den Handlungsbedarf beim Thema Leichen- und Einsegnungshalle. Zunächst aber müsse genau geklärt sein, welche Art der Unterstützung gewünscht sei – "und was wir leisten können".

Egon Reimer, der gewählte Älteste der evangelischen Baptistengemeinde, gibt sich zurückhaltend: "Wenn eine Anfrage der Stadt auf Unterstützung kommt, dann werden wir in der Gruppe darüber reden und entscheiden."

Vor rund drei Jahren hat die relativ kleine Glaubensgemeinschaft komplett in Eigenleistung und mit eigenen Finanzmitteln ihr großzügiges Gotteshaus im Neubaugebiet Gerolstein-Nord errichtet.

Friedhofsgebäude, Flachslanden

Bauherr: Marktgemeinde Flachslanden
Architekten: Architekturbüro A2 Fischer Koronowski Lautner Roth, Wolfgang Fischer, Manfred Koronowski, Stefan Lautner,
Reiner Roth, Freising
Mitarbeiterin: Kerstin Schels
Landschaftsarchitekten: TEAM4
Landschafts- und Ortsplanung,
Rose-Marie Mehler, Nürnberg

Foto: Stefan Lautner, Freising

  Halle_Flachslanden Zwei Blick- und Wegeachsen gliedern die Friedhofsanlage am Ortsrand. Entlang des Baukörpers führt der Blick auf das Friedhofskreuz am Waldrand. Die Ausrichtung der Aussegnungshalle und des Angers verbindet den Friedhof mit der Kirche im Ortskern. Monolithischer Sichtbeton, Fichte-Konstruktionsholz und Lärchen-Lamellen vor den Glaselementen unterstützen die Einfachheit des Baukörpers.

Durch die Stellung der Sichtschutzlamellen sind die Räume von Aufbahrung und Aussegnung lichtdurchflutet, erhalten aber dennoch eine angemessene Atmosphäre.
Großzügige Öffnungselemente ermöglichen die räumliche Einbeziehung des überdachten Vorbereichs.

Fertigstellung: 2001/2002
Baukosten: Gebäude: 230.000 €, Freiraumplanung: 168.700 €
Bruttorauminhalt: 664 m3 geschlossene Räume, 688 m3 überdachter Aufenthaltsbereich
Nutzfläche: 140 m2 geschlossene Räume, 202 m2 überdachter Aufenthaltsbereich