Rockeskyllaue
Rockes Kyll Aue

Ökoausgleich oder Landschaftsfrevel

- 18.05.2011 -

Im vergangenen Jahr wurde in der linksseitigen Kyll-Aue bei
Rockeskyll, oberhalb des ehemaligen Schlossbrunnens, jetzt Kläranlage des Gerolsteiner Brunnen, auf einer Breite von ca. 30 Metern und einer Länge von ca. 200 Metern eine sogenannte Flutmulde errichtet. Im Zuge dieser Maßnahme wurden große Teile des Geländes, ca. sieben oder mehr Hektar bis zu ca. über ein Meter durch Erdanschüttungen angehoben. Ein gewaltiger Eingriff in die Natur, der als Kompensationsmaßnahme oder auch ökologische Ausgleichsmaßnahme für geplante Parkflächen in Gerolstein-Nord „verkauft“ wird.
Solche Maßnahmen sind gesetzlich vorgeschrieben (§ 14 Landesnaturschutzgesetz) und erfüllen normalweise auch einen durchaus sinnvollen naturschützenden Zweck. Was aber manchmal unfähige und willfährige Planer und Behördenmitarbeiter (Verbandsgemeinde Gerolstein, Kreisverwaltung und Struktur- und Genehmigungsdirektion -SGD-Nord-) daraus machen, kann man an der Kompensationsmaßnahme in der Kyll-Aue bei Rockeskyll betrachten.
Bereits nach dem ersten, eher kleinen Hochwasser Anfang Frühjahr 2011, wurde die mit großem Aufwand und sicherlich viel Geld gebaute Flutmulde total unbrauchbar. Aber nicht nur das. Auch der Bereich, der für den Hochwassereinlauf in die Flutmulde vorgesehen war, ist total weggespült worden. Und das, wie gesagt, bereits bei einem eher kleinen Hochwasser.
Die Fotos geben nur einen unvollständigen Eindruck vom Werk der Zerstörung. Eine einstmals wunderschöne intakte Auenlandschaft ist für immer verschwunden. Selbst als Laie kann man erkennen, dass diese Maßnahme niemals den zugedachten Zweck erfüllen kann. Es bleibt auch das Geheimnis der Planer, warum das Gelände, welches als Hochwasserüberflutungsfläche ausgewiesen ist, zu einem erheblichen Teil auf über einen Meter aufgeschüttet wurde, also die gewünschte Überflutung verhindert wird.

Jeder weiß, wie wichtig solche Überflutungsflächen zur Verhinderung oder zumindest Linderung von Überschwemmungen von Wohn- und Gewerbegebieten sind. Die Überflutungsflächen, gerade auch bei Nebenflüssen, helfen mit, den Wasserpegel der großen Flüsse unterhalb der Katastrophenpegel zu halten. Selbst in den laufenden Koalitionsverhandlungen der SPD mit den GRÜNEN in Mainz war der Hochwasserschutz ein wichtiges Thema und wird im Koalitionsvertrag verankert. Ob die Zerstörung der Kyll-Aue tatsächlich auf Unfähigkeit zurück zu führen ist, oder von Anfang an vielleicht eine trickreiche Maßnahme der Verbandsgemeindeverwaltung, vorbei an allen demokratischen Gremien, um einen Teil der Kyll-Aue einer anderen Nutzung zuzuführen. Der Verdacht liegt nahe, weshalb dies schnellsten überprüft und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

- Artikel aus Eifelzeitung 20. KW 2011 - 

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